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frühe Zuchthunde

 

Rassegeschichte English-Setter (Infos siehe Quellen)

Im 16. Jahrhundert gebrauchten Jäger langhaarige, weißbunte Hunde. Conrad Gesner erwähnt sie in "Historiae Animalium" (1561) erstmalig. Conrad Gesner "Historiae Animalium" von 1561Nach Gesner werden diese Hunde von englischen Edelleuten unter den Falken zur Jagd auf Rebhühner oder Fasane eingesetzt. Ihre Farbe beschreibt Gesner als überwiegend weiß mit  roten Flecken. Ein Zeitgenosse von ihm, Dr. Johannes Caius (1510-1573, Chefarzt von Königin Elizabeth I und Lehrer an der Universität Cambridge) teilt seinen Lesern über die Arbeitsweise mit: dass diese Hunde sobald sie Witterung von Vögeln hatten, sich unbeweglich verhielten. Begann das Wild abzulaufen, zogen diese Hunde auf dem Boden kriechend nach und zeigten mit der Pfote auf das Versteck sobald sie den Vogel festgemacht hatten. Aus diesem Grund wurde diese Hundeart auch "Index" (Lat. Hinweiser) genannt.

Etwa hundert Jahre (1655) später bezeichnet Gervase Markham diese Jaghunde zum ersten mal als "Setting-dog". Allerdings ist Setting-Dog Francois Desportes "Stilleben mit totem Hasen und Hund" von 1711noch eine Eingnungsbeschreibung der Hunde, denn sie werden noch der Rasse der Land-Spaniel zugerechnet. Als Setting-dog werden Hunde bezeichnet, die dazu dressiert waren, nachdem sie Federwild (Fasan, Rebhuhn) gefunden hatten, sich niederzulegen und nicht mehr zu bewegen. Francois Desportes (war anfangs als Portraitmaler am polnischen Hof tätig und machte sich später - gefördert von Ludwig XIV. und Ludwig XV. in Frankreich einen Namen) stellte auf seinen Bildern mehrfach diese Hunde dar. Im Bild rechts sehen Sie einen Vogelhund, der ein totes Rebhuhn vorsteht.

Ende des 17. Jahrhunderts wird das Vorliegen vor Federwild "Setting" genannt.  Diese Hunde wurden für die Jagd mit dem Netz gebraucht. Vorliegende Hunde sind in unübersichtlichem Gelände schwerer zu finden aber machten es erst möglich, dass ein Netz über Hund und Wild geworfen werden konnte. Für die Flintenjagd in diesem Zeitraum wurden aufrecht stehende Hunde verwendet, da ein sich Hinlegen, wie bei der Netzjagd, nicht nötig war. Das aufrecht Stehen vor Wild wurde  "Pointing" genannt.  Sydenham Edwards; in Cynographica Britannica "Spanish Pointer" von 1800Die am besten dafür geeigneten Hunde waren kurzhaarige Vorstehhunde, die mit dem Erbfolgekrieg von Spanien nach England gelangt waren und darum Spanish Pointer genannt wurden.

Die Arbeitsweise von "Setting-" und "Pointing-" Hund werden, wenn die Nasenleistung gleichwertig war, als gleich effizient beschrieben. Die Vorsteh-manieren unbekannt "Setter vor Rebhuhn" ca. 1850(sich hinlegen oder vorstehen) werden, wie John Taplin 1803 berichtet, noch andressiert. Die Setter werden als besonders sensibel beschrieben. Es wird angeraten diese Hunde während der Dressur nicht hart zu behandeln, da sie sich sonst den Zwangsmaßnahmen entziehen und nach Hause laufen würden.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verdrängt die Flintenjagd die Netzjagd immer mehr und die für die Netzjagd eingesetzten Setting-dog werden von da an auch häufiger für die Flintenjagd verwendet bis die Hunde nur noch unter der Flinte eingesetzt werden.

Ab ca. 1800 werden die langhaarigen Vogelhunde dann fest als Setter bezeichnet. Jedoch gibt es auch Kreuzungsprodukte zwischen Pointern und Settern. Diese werden, wenn sie kurzhaarig am Körper und eine buschige Rute haben als Dropper bezeichnet. Herr William Lort, der ein sehr angesehener Setterkenner im 19. Jahrhundert war, berichtet, dass unter diesen Mischlingen sehr brauchbare Hunde waren.

Kreuzungsversuche in diesem Zeitraum waren durchaus üblich, wurden in der Regel jedoch geheim gehalten. Einige Züchter lehnten Verbesserungen durch Kreuzungsversuche ab und versuchten durch Selektionszucht weiterzukommen. So berichtet Edward Laverack, dass er 1820 seine Ausgangshunde von einem Reverent Harrission, Carlisle bekam, der schon 35 Jahre in einer geschlossenen Linie gezüchtet hatte.

Insgesamt war die Setterzucht jedoch nicht homogen. Rassestandards gab es nicht und jeder Züchter verfolgte sowohl in Bezug auf Leistung und Aussehen seine eigenen Ziele. Es gab Setter mit glattem, welligen und krausem Haar. Es gab einfarbige, gefleckte und geplattete Hunde in den Farben schwarz, weiß, rot, leberfarben, orange, zitronenfarben usw. Je nach Landstrich setzten sich bestimmte Familienstämme als besonders gut durch, die sehr unterschiedliche Farben und Typen verkörperten.

Vermutlich gab es jedoch bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts Hauptstämme, denn das Sydenham Edwards; in Cynographica Britannica "die Setter" von 1800Titelbild der "Cynographia Britannica" (1805) zeigte bereits drei verschiedene Settertypen, die dem heutigen English-, Irish- und Gordonsetter ähnlich sind.

Die Zucht von Settern nahm zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen gewaltigen Aufschwung. Bedingt durch die in England sich ausbreitenden Eisenbahnlinien konnten bislang weit abgelegene Landstriche für die Jagd bequem erreicht werden. Zudem war Jagen nun auch im aufkommenden Bürgertum gesellschaftlich angesagt. Aus diesem Grund konnten Züchter und Hundehändler große Summen auf Auktionen verdienen. Bereits 1805 ließ sich für neun englische Vorstehhunde ein Preis von 218 Gunieen (=4680,- Goldmark in 1884 = 28595,- DM in 1997) erzielen. Ein unverheirateter Schlosser, also finanziell relativ gut gestellt innerhalb der Arbeiterschaft, musste nach einer statistischen Aufstellung von 1880, im Jahr 1127,- Goldmark für den gesamten Lebensunterhalt aufwenden, was ungefähr mit seinem Verdienst übereinstimmte.

Durch John Scott erfahren wir, dass es in diesem Zeitraum viele Jäger gab, die den Setter inzwischen auch bei der Flintenjagd dem Pointer vorzogen. Aus mehreren Quellen wissen wir, dass der Setter bevorzugt benutzt wurde, weil man herausgefunden hatte, dass die behaarten Pfoten den Setter im schlechten Terrain besser schützen konnte als den Pointer. Aus diesem Grund konnten Setter länger eingesetzt werden.

1859 wurde die erste Hundeausstellung und 1865 die erste Jagdprüfung in England abgehalten. Die Jagdprüfungen waren in diesen Jahren noch eine mehr private Angelegenheit. Es konnten sich aber geladene Gäste einen Überblick über besonders gute Exemplare verschaffen. Dies wiederum verhalf erfolgreichen Züchtern zu besseren Zucht- und Verkaufsergebnissen, zumal die Erfolge in jagdkynologischen Zeitschriften veröffentlicht wurden.

1873 wurde der englische Kennel Club (Hunde Klub) gegründet. Der UK Kennel Club gibt seit diesem Zeitpunkt ein allgemeines Hundestammbuch (Kennel Club Stood Bock) heraus. In dieses Zuchtbuch wurden und werden auch heute noch alle in England rein gezüchteten Hunde und die Ergebnisse von Zuchtschauen und Suchen eingetragen. Dieses Zuchtbuch ist für Setter als entscheidende Unterlage für den Aufbau und Entwicklung der Zucht weltweit anzusehen. In die ersten Zuchtbücher konnten Züchter noch Hunde eintragen lassen, die bereits verstorben waren, so dass Setterzüchter die Zucht seit ca. 1850 nach verfolgen können. Inzwischen werden Setter in die Rassen English Setter, Irish-Setter und Gordon-Setter unterteilt. Kreuzungen zwischen den einzelnen Setter Rassen fanden anfangs statt und dies gilt vor allem für English Setter mit Gordon Settern. (s. z.B. Macdonna´s FTCh. Ranger (KCSB 1409); Statter´s Rhoebe (KCSB 1546); usw.).

Durch Erfolge bei Zuchtschauen und Suchen erlangten einige Züchter eine größere Bedeutung. Besonders E. Laverack (1800-1877); T. Statter (????), E. Armstrong (????) sowie etwas später P.L.Llewellin (1840-1925) beeinflussten die English Setter Zucht maßgeblich.

Edward Laverack (4. Juni 1800 - 4.April.1877)Ein Jahr vor Gründung des UK Kennel Clubs veröffentlichte Edward Laverack (1800-1877) sein Buch "The Setter", welches das erste Buch über nur eine Rasse (Setter) war und welches Laverack nach ca. 50 Jahren Zucht schrieb. Laverack bekennt sich darin zur Inzestzucht und behauptet, dass alle seine Hunde auf zwei Ausgangsprodukte zurückzuführen seien, die er um 1820 gekauft hatte. Laverack betrieb also Selektionszucht in nicht zuvor bekannter Weise. Die Anerkennung und Wertschätzung dieser Linie für die English Setterzucht waren so bedeutend, dass in Zuchtbüchern reine Laverack Setter ausdrücklich gekennzeichnet wurden und später auf Ausstellungen eine eigene Klasse nur für rein auf Laverackblut gezüchtete Hunde eingerichtet wurde. Dies wiederum führte aus kommerziellen Gesichtspunkten zu großen Streitigkeiten darüber, welche Hunde in dieser Klasse gemeldet werden durften und endete darin, dass Laverack (ganz nachdrücklich auch von Llewellin) nach seinem Tod unterstellt wurde, seine Hunde nicht rein gezüchtet zu haben, obwohl er es immer standhaft behauptet hatte. Aufgehängt wurde dies an dem von Laverack gezüchteten Rüden Pride of the Border (KCSB 4275) der eine für Laveracksetter ungewöhnliche Farbe aufwies. Er war leberfarben und weiß. Seine Farbe wurde als Beweis dafür angeführt, dass Herr Laverack fremdes Blut in seine Linie eingekreuzt haben musste. Von Frau Barnes (Zwinger Suntop) wissen wir heute, dass als Atavismus durchaus aus blue belton und tan gepaart mit blue belton, liver farbige Nachkommen geboren werden können, auch wenn nachweislich 9 Generationen zuvor keine Hunde dieser Farbe bei den Vorfahren vorgekommen sind.

Es ist unerheblich für die Qualität seiner Zuchtlinie, ob Herr Laverack 25 Jahre vor der Geburt von Pride of the Border (KCSB 4275,*1869), fremde Linien in seine Laverack Setter Linie eingekreuzt hat, oder nicht. Wenn Herr Laverack tatsächlich Stammbäume nicht richtig angegeben haben sollte, dann nur um sein Zuchtprinzip (Inzestzucht)  zu verteidigen.

Es fanden andere Züchter heraus, dass sich sehr gute Zuchterfolge damit erzielen ließen, wenn man reine Laveracksetter mit nicht damit verwandten Zuchtlinien kreuzte. Im Jahr 1864, züchtete so G. Jones aus seiner Laveracksetterhündin Sal (KCSB unr.) nach Sir Garth´s Ch. Major (KCSB 1390, 0% Laverack) die Hündin Ch. Madge (KCSB 1522), die 4 Championpreise von 1866 bis 1869 auf Schauen gewinnen konnte. Ch. Madge ist der Beleg für die erste, durch ein Zuchtbuch bestätigte, erfolgreiche Mischung.

Ein Jahr später, 1865, mischte E. Armstrong Laverackhunde in seine Linie ein. Nach  Laverack´s Ch. Dash ii (KCSB 1341) züchtete er seine herausragende Zuchthündin (50% Laverack) Old Kate (KCSB unr.). Sie brachte vorzügliche Hunde nach zwei Laveracksetter Rüden. Aus ihr stammt auch der von Llewellin später zugekaufte FT.Ch. + Sh.Winner Dash ii (KCSB 5039, *1874).

Auch Thomas Statter bemerkte früh, dass sich mit Paarungen aus Laverackhunden und einer nicht damit verwandten Linie herausragende English Setter züchten ließen. Seine von ihm selbst gezogene Hündin Rhoebe (KSCB 1546, *1862) - mit viel Blut aus Gordon Setter Linien - brachte herausragende Welpen.

Sowohl Statter als auch Armstrong waren herausragende Züchter von Leistungshunden, die eine wichtige Entwicklung in der English Setter Zucht angeschoben haben.

Diesem Beispiel folgte später auch P.L. Llewellin (1840-1925). Richard Llewellin Purcell Llewellin (1840 - 1925) vorne links beim StartEr kaufte sowohl reine Laveracksetter (Ch. + FTCh. Countess (KCSB 1485,*1869), FT.Winner Daisy (KCSB 1486,*1869), Ch. Prince (KCSB 1399,*1869), Nellie (KCSB 1533,*1869) und Lill ii (KCSB 4295,*) als auch Hunde die kein Laveracksetterblut hatten um sie miteinander zu kreuzen. Llewellin´s Dan stammte aus der von ihm so hoch gelobten und of erwähnten Duke (Barcley Field´s FTCh. Duke (KCSB  1361)) mal Rhoebe (Statter´s Rhoebe (KCSB 1542)) Paarung und war nicht von Llewellin sondern von T. Statter gezüchtet. Erst 1872 begann Llewellin´s Erfolgsgeschichte mit selbst gezogenen Hunden. In diesem Jahr züchtete er: Lloyd Price´s (40%) FT.Winner Ginx Baby (KCSB 1377); G. Lowe´s (40%) Puppy stake Winner Rhoda (KCSB 1547); seine FT. Winner (50%) Laura (KCSB 4293) und (50%) Leda (KCSB 4294) und Smith´s USA Show Winner (50%) Leicester (KCSB 4271). Llewellin züchtete von 1872-1899 17 Champions, All aged stake winner und Kennel Club Derby winner. 16 dieser Hunde wurden zwischen 1872 und 1882 gewölft und führten sämtlich mehr als 50% Laveracksetterblut. Der 17. Gewinner stammt aus dem Jahr 1896 und wurde ohne Laverackblut gezüchtet. Llewellin exportierte Hunde aus seinem Zwinger in nahezu alle Länder in denen mit English Settern gejagt und Field Trials veranstaltet wurden.

Aus den Zuchtjahren 1862 bis 1899 konnten in England 105 English Setter FTCh., ShCh., All Aged stake winner oder Kennel Club Derby Winner werden. Von den Erfolgreichen trugen 75 Hunde 50% oder mehr Laverackblut in sich. Dies sind über 71% aller erfolgreichen Hunde!!!

Die von Laverack gezüchteten Hunde begründeten somit die moderne English Setter Zucht und beeinflussten sowohl die Leistungs- als auch die Schaulinien späterer Züchter maßgeblich.

Besonders Llewellin verdankt seine Erfolge Laverack´s Zuchtlinie. Die von ihm so gerühmte Duke mal Rhoebe Verbindung wurde von Herrn Statter gezüchtet und nur durch die Mischung dieser und der Armstrong Linie mit Laveracksettern gab es für Llewellin vor 1896 erfolgreiche Leistungs-Hunde. Es ist für mich heute nicht nachzuvollziehen, warum ausgerechnet Herr Llewellin später Herrn Laveracks großartige züchterische Leistung so sehr in Frage stellen konnte mit der Unterstellung, das Herr Laverack Stammbäume nicht richtig angegeben hatte und die Lebensleistung schmälern, wenn nicht sogar zerstören wollte obwohl seine eigenen Erfolge stark auf Laverack-Settern basierte.

Ab ca. 1880 begannen die Züchter in England beim English Setter unterschiedliche Zuchtziele zu verfolgen. Es wurden von diesem Zeitpunkt ab Hunde speziell für Field Trials, für die Jagd und für Hundeschauen gezüchtet. Erster erfolgreicher Züchter für Schauhunde wurde Thomas Steadmann mit seinem Zwinger "Mallwyd". Hunde aus seinem Zwinger wurden in die ganze Welt exportiert.

In Nordamerika spalteten sich mit der Zeit die Zuchtrichtungen vollkommen. Nach Gründung des American Kennel Club 1878 wurden Setter ins American Kennel Club Stud-Book eingetragen. Ab 1900 konnten die Hunde zusätzlich, oder auch ausschließlich ins Field Dog Stud Book (FDSB) of America eingetragen werden. Das FDSB beansprucht für sich heute die Llewellin-Typ (Field Trial und Jagd) Setter zu registrieren während die meisten Laverack Typ Setter ins AKCSB eingetragen werden.

Auf dem Kontinent konnte sich eine Spaltung, zementiert durch verschiedene Zuchtbücher, zu keinem Zeitpunkt durchsetzen. Dort werden auch heute noch die Setter aller Typrichtungen in ein gemeinsames Zuchtbuch eingetragen. Es fanden und finden auch noch immer Mischungen zwischen den einzelnen Linien statt. Dadurch konnte für Leistungshunde der Laverack Typ viel stärker erhalten bleiben.

Deutschland ging einen besonderen Weg. Ein Jahr später (1879) als in Nordamerika wurde das Deutsche Hundestammbuch (DHSB) durch eine Delegierten Kommission eingerichtet. Die Initiatoren waren sämtlich mit den englischen Vorstehhunden eng verbunden. Dazu zählten Baron W. von Alvensleben, Graf Wilhelm von Pourtales, Max Freiherr Teats von Amerongen, Freiherr Leo von Knigge, Carl August Guilleaume, Prinz Albrecht zu Solms Prinz Albrecht zu Solms Braunfels (1840 - 9. März 1901)Braunfels, Dr. Bodinus, Rechtsanwalt Hagemann, R. von Schmiedeberg und andere. Als Vorsitzender wählte die Versammlung mit General Graf Waldersee den persönlichen Adjudanten von Kaiser Wilhelm II. Nach englischem Vorbild wurden Prüfungen und Hundeschauen veranstaltet und deren Ergebnisse sind dann neben den Zuchtbucheintragungen im DHSB veröffentlicht worden. Von 1880 bis 1892 wurden ins Zuchtbuch 2324 Englische Vorstehhunde eingetragen. Darunter waren 392 English Setter und 1316 Pointer. Die größten Züchter und Importeure von English Settern waren Albrecht Prinz zu Solms Braunfels (*1840-1901), Braunfels an der Lahn und U. Marais aus Hannover. Beide hatten mit ihren Hunden große Erfolge auf in- und ausländischen Hundeschauen. Auch auf Feldprüfungen errangen ihre Hunde vielfach Preise. Zu den bekanntesten Hunden dieses Zeitraumes gehörten Marais FT. und Shau Gewinnerin Dream (*1875, KCSB Ranger III (KCSB 7169, DHSB 204) Bes.: Prinz Solms Braunfels8205, DHSB 227) von Llewellin gezüchtet und deren erfolgreichster Wurf nach Fletcher´s Ch. Rock gezüchtet wurde; Prinz Solms in hohem Alter von Macdonna gekaufter FTCh. Ranger (KCSB 1409); Prinz Solms Pride (KCSB 8220, DHSB 2153) von Llewellin gezüchtet; Prinz Solms Schau Gewinner Ranger iii (KCSB 7169, DHSB 204) der 1882 verstarb; Prinz Solms Schau Gewinner Rake (KCSB 9097, DHSB 523) gezüchtet von Hollin´s der ein Bruder von dem wichtigen Zuchtrüden Tam O´Shanter war; Marais Schau Gewinner Rake (KCSB 9096, DHSB 202) gezüchtet von Jones; von Pourtales Schau Gewinner Mars (KCSB 9187, DHSB 1700) ein Sohn von Laverack´s Blue Prince und 100% Laveracksetter; von Amerongen´s FT. Vorne: Prince ii (DHSB 201) Bes. von Amerongen, Darmstadt; Zü: Llewellinund Schau Gewinner Prince ii (DHSB 201); Prinz Solms Schau Gewinnerin Daphne (KCSB 533) eine Tochter von Llewellin´s FTCh. Dash ii; Prinz Solms FT. und Schau Gewinnerin Queen (DHSB 551); Prinz Solms Schau Gewinnerin Princess Irene (DHSB 248) eine Tochter von Tam O´Shanter; von Hardenbergs selbstgezüchteter Schau Gewinner Mast (DHSB 196); von Poutales Schau Gewinnerin Bess (KCSB 9118, DHSB 1709) von G.Lowe gezüchtet, die 1883 den Championpreis in Berlin gewonnen hat, Prinz Solms Schau Gewinner Young Blue Prince (KCSB 11412, DHSB 216) der ein Sohn von Tam O´Shanter war; Prinz Solms FT. Gewinner Roderick von Braunfels (KCSB 12520, DHSB 1160); Prinz Solms FT. und Schau Gewinner Tam of Braunfels (KCSB 11404, DHSB 1163) auch ein Sohn von Tam O´Shanter von James gezüchtet, geführt wurde der Hund von E.K. Korthals und R. Winkler; Prinz Solms Schau Gewinner Countess Prim (KCSB 10180, DHSB 1172) ein Sohn von Llewellin´s Ch. Count Windem und Llewellin´s Laverack Ch. Princess; von Soden´s Schau Gewinnerin Forelle (DHSB 540) die von Marais gezüchtet wurde; von Schmiedeberg´s FT. Gewinner Reb (DHSB 1722) der von Solms gezüchtet wurde; Prinz Solms FT. Gewinnerin Milton Rachel (KCSB 16995; DHSB 2148); Dankelmann´s FT. und Schau Gewinner Ing (DHSB 3062) der von Poutales gezüchtet wurde; Prinz Solms Schau Gewinner Lord Tom (KCSB 20293; DHSB 3723) Gewinner 1. und Ehrenpreis Paris 1887 und Hamburg und Frankfurt 1888 der ein Sohn von Ch. Sir Alister war.

Ende der 80 Jahre des 19. Jahrhunderts erreichte der English Setter in Deutschland seine größte Anerkennung und Verbreitung. Allerdings wurde seine Verbreitung schnell geringer, da bedeutende Züchter (Solms zu Braunfels, Freiherr von Knigge, Baron von Amerongen, usw.) das Interesse an dieser Rasse oder am Züchten selbst verloren.

Durch den dann aufkommenden Nationalismus wurde der Wunsch in Deutschland größer eigene Rassen zu züchten, die in ihrem Rassenamen den Hinweis auf ihren deutschen ( Deutsch -Kurzhaar, -Langhaar, -Stichelhaar) Ursprung klar und deutlich zeigen sollten. Diese neuen Rassen verdrängten in Deutschland die englischen Vorstehhunde immer mehr, obwohl die Züchtung der deutschen Hunde (außer Korthals-Griffon) ohne Pointer und English Setter nicht möglich gewesen wäre. Sowohl der Militarismus als auch der später nachfolgende Nationalsozialismus trugen zu starken Antibewegungen innerhalb der deutschen Jägerschaft gegen die englischen Vorstehhunde bei. Diese Vorurteile trifft man auch im Jahr 2000 in Deutschland noch häufiger an.

Weltweit hat der English Setter im Jahr 2000 unter Jägern und Liebhabern die größte Verbreitung innerhalb der Gruppe aller Vorstehhunde während er in Deutschland mit ca. 100 Welpen/Jahr eine nur geringe Rolle spielt.

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